Die Branche erwartet für die nächsten Jahre ein beschleunigtes Wachstum und stellt sich langfristig auf einen fünfzigfach vergrösserten Markt ein. Denn Deutschlands Fernwärmeversorger haben die Sonne entdeckt. Allen voran die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, die aktuell die grösste deutsche Solarthermieanlage mit 14‘000 m2 bauen. Bislang halten den deutschen Rekord die Stadtwerke Senftenberg, die allein im vergangenen Jahr mit ihrer 8300 m2 grossen Anlage 4720 Megawattstunden für ihr Fernwärmenetz geerntet haben.
Verdreifachung Leistung bis 2023
Für die kommenden fünf Jahre bis 2023 erwartet Dirk Mangold, Leiter des Steinbeis-Forschungsinstituts Solites, eine Verdopplung der Anlagenzahl auf 70 grosse Solarsysteme mit einer Verdreifachung der Leistung auf dann 140 MW. Diese Zahl errechnet sich aus bereits laufenden Projekten und konkreten Machbarkeitsstudien, wobei die jeweilige Realisierungswahrscheinlichkeit als Faktor einkalkuliert wurde.
Nur ein Anfang
Gemessen an den offiziellen Ausbauzielen wie sie in der Energieeffizienzstrategie Gebäude der deutschen Bundesregierung dargelegt sind, kann derzeitige, sehr positive Marktentwicklung freilich nur als ein Anfang betrachtet werden. Bis zum Jahr 2050 möchte die Bundesregierung den Beitrag der Solarthermie zur Fernwärmeversorgung massiv steigern. Bei einem Anteil von 15 Prozent entspricht dies 12 Terawattstunden pro Jahr. Dafür wird eine installierte Leistung von rund 21 Gigawatt benötigt, also eine Kollektorfläche von rund 30 Millionen Quadratmetern. Deutschland braucht somit einen Zubau von 1 Million Quadratmetern pro Jahr. Das bedeutet einen Faktor 50 gegenüber dem heutigen Markt!
Infoblatt Solare Wärmenetze >>
Text: Solites - Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme
1 Kommentare
Gut so: Denn um "100% Erneuerbar" zu erreichen, darf auch die Solarthermie nicht vernachlässigt werden.