Laut Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU muss der Anteil an Erneuerbaren Energien im Verkehr bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Nur Schweden (38.6 Prozent) und Finnland (18.8 Prozent) haben ihre Ziele bereits erreicht. ©Bild: AEE

In Deutschland konnte 2017 durch die Nutzung erneuerbarer Energien ein Ausstoss von 178.6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden. ©Bild: AEE

Klimaschutz im Verkehr: Wie erneuerbar ist die EU?

(AEE) Die meisten EU-Mitgliedsstaaten werden ihre Ziele für die Nutzung von Erneuerbaren Energien im Verkehr verfehlen. Der Anteil von Elektromobilität, Biokraftstoffen und anderen Alternativen lag in der EU im Jahr 2018 bei etwa 7.6 Prozent, so Eurostat. Laut Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU muss der Anteil an Erneuerbaren Energien im Verkehr bis 2020 auf zehn Prozent steigen.


„Elektroautos und synthetische Kraftstoffe allein werden in den EU-Ländern und im Besonderen auch in Deutschland nicht das einzige Rückgrat sein können, um nachhaltig die CO2-Emissionen zu senken“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol, Biomethan und Pflanzenöl seien daher ein erster und weiterhin auch wichtiger Bestandteil, um den Klimaschutz gerade auch im Verkehr voranzutreiben.

Es besteht Handlungsbedarf
Laut Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU muss der Anteil an Erneuerbaren Energien im Verkehr bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Nur Schweden (38.6 Prozent) und Finnland (18.8 Prozent) haben ihre Ziele bereits erreicht. Österreich und Frankreich sind mit 9,7 und 9,1 Prozent nah dran, Estland, Griechenland und Kroatien bilden die Schlusslichter. Auch in Deutschland besteht im Verkehr weiterhin Handlungsbedarf. Erneuerbare Energien erreichten nach Angaben des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums 2017 einen Anteil von 5.2 Prozent. Rechnerisch bedeutet dies allerdings rund 7.0 Prozent, da Biodiesel aus Altspeisefetten doppelt auf das Ziel angerechnet werden darf. Im Verkehr wurden damit etwa 7.7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert, wobei diese fast vollständig auf die Nutzung von Biokraftstoffen zurückzuführen ist. Elektromobilität trägt dazu kaum bei. Mit knapp 4.6 Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr erreichten Biokraftstoffe 2018 einen Anteil von 90 Prozent aller im Verkehr eingesetzten Erneuerbaren Energien. Zusammen mit Erneuerbaren Strom sind es 5.6 Prozent.

Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssen also weitere Massnahmen ergriffen werden. „Eine Reduzierung der CO2-Emissionen ist von grosser Bedeutung, gleichzeitig kann ein CO2-Preis in wirksamer Höhe neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ihrer Reduzierung beitragen“, so Brandt. Auch bei der Europawahl hatten diese Fragen eine grosse Bedeutung, denn Klimaschutz spielte eine übergeordnete Rolle (siehe ee-news.ch vom 4.6.2019 >>).

CO2-Emissionen 2017 EU-weit gestiegen
Aus gutem Grund: Die CO2-Emissionen sind der Europäischen Energieagentur zufolge in der EU 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 0.6 Prozent gestiegen. Der Anstieg sei vor allem auf den Verkehrssektor zurückzuführen. Zwar werde die EU damit das gemeinsame Emissionsreduktionsziel für 2020 noch knapp erreichen, das bisher bestehende 2030-Ziel ist jedoch noch in weiter Ferne – unabhängig von notwenigen Verschärfungen nach dem Pariser Klimaabkommen.

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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