Einweihung des Photovoltaikkraftwerks auf der Logistikhalle. Die Besonderheit: Erstmals wurden die Förderung aus dem EEG und ein BNetzA-Zuschlag auf einer Dachfläche kombiniert. ©Bild: Max Solar

Max Solar: Nimmt erstes Dach-Solarkraftwerk mit Zuschlag der Bundesnetzagentur in Betrieb

(ee-news.ch) Mit einer Leistung von rund 6.4 MW ist eine der fünf grössten deutschen Aufdach-Photovoltaikanlagen auf dem Dach einer Logistikhalle realisiert und in der Mitte des ersten Quartals 2019 in Betrieb genommen worden. Das Besondere daran ist, dass diese Dachanlage einen Zuschlag der Bundesnetzagentur erhalten hat, was es bislang nur für Freiflächenanlagen gab.


Genau genommen handelt es sich um zwei Anlagen, die sich auf demselben Dach befinden. Denn ein Teil des Projektes wurde zusätzlich als eigenständige 750-kWp-Anlage projektiert. Laut Angaben der BNetzA handelt es sich bei dieser installierten Leistung für den Betrachtungszeitraum von Januar 2015 bis August 2018 um eine der fünf grössten Solarkraftwerke auf den Dächern Deutschlands. In Hessen gibt es bis heute keine Dachanlage mit mehr Leistung.

Aufteilung in mehrere Bauabschnitte erforderlich
Abgesehen von der Grösse ist eine weitere Besonderheit des Photovoltaikkraftwerks auf der Logistikhalle des Fiege Megacenters die erstmalige Kombination aus EEG und BNetzA-Zuschlag auf einer Dachfläche. Die Komplexität des Projekts erforderte eine längere Planungszeit als gewöhnlich, zumal es auch durch Gesetzesnovellen beeinflusst wurde. Das 2017 geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) legte fest, dass nur noch Anlagen mit weniger als 750 Kilowatt Leistung eine Einspeisevergütung ohne Ausschreibung bekommen können. Um auf diesem Weg ein Solarkraftwerk vergleichbarer Dimension auf einem Dach zu installieren, müsste die Anlage in einzelne Bauabschnitte im Abstand von je mindestens zwölf Monaten unterteilt werden, was die Projektdauer auf rund acht Jahre ausdehnte und den Planungsaufwand deutlich erhöhte.

Rentabel aufgrund unterschiedlicher Finanzierungsmodelle
Die Konstellation der beiden installierten Anlagen, die separat im Stammdatenregister der BNetzA eingetragen sind, ist inzwischen eine beim Netzbetreiber akzeptierte Vorgehensweise, vorausgesetzt, die Inbetriebnahme erfolgt nicht am selben Tag. Dank der Kombination der beiden unterschiedlichen Finanzierungsmodelle arbeitet die Anlage sehr rentabel: Bei einem überschaubaren Risiko ist ein höherer durchschnittlicher Vergütungssatz pro Kilowattstunde und damit die nötige Rendite für den zukünftigen erneuerbaren Energien Fond garantiert, in den die Erträge der Anlage einfliessen werden.

Bei der Installation wurde überwiegend mit regionalen Zulieferern zusammengearbeitet. Die Unterkonstruktion Fix Grid stammt vom oberbayerischen Unternehmen Schletter. Ebenfalls aus der bayerischen Nachbarschaft kommen die trafolosen Stringwechselrichter Blueplanet mit 50 Kilowatt Leistung vom Hersteller KACO New Energy aus Neckarsulm. Die 20‘365 verbauten Module vom Typ Q.Peak Duo-G5 mit je 315 Watt Leistung lieferte die Firma Hanwha Q-Cells.

Spätere Nutzungsänderung für Eigenverbrauch
Der Ertrag der Anlage beträgt 6.5 Gigawattstunden pro Jahr. Gleichzeitig werden jährlich 3193 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Das entspricht in etwa dem Ausstoss von 17 Millionen Kilometer Autofahrt oder der Menge, die ein Wald mit einer Fläche von 3.2 km² pro Jahr binden kann. Der erzeugte Strom wird aufgrund derzeitig herrschender gesetzlichern Vorgaben zu 100 % ins öffentliche Netz eingespeist, jedoch wurde die kleinere Anlage so konzipiert, dass eine spätere Nutzungsänderung für den Eigenverbrauch der Halle möglich ist.

Text: ee-news.ch, Quelle: Max Solar GmbH

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