Klimaschutz ist in Leipzig mehr als ein Trend: Im Jahr 1993 ist die Stadt dem Klima-Bündnis beigetreten, 2017 wurden die Klimaschutzbemühungen der Stadt sogar mit dem EEA in Gold ausgezeichnet. ©Bild: AEE

Mehr als ein Trend: Leipzig engagiert sich seit über 20 Jahren für Klimaschutz

(PM) Leipzig will bis 2022 raus aus der Braunkohle. Deshalb steht der Wärmesektor weit oben auf der Agenda. Im Rahmen dieser Transformation werden rund 250 Megawatt (MW) neue Erzeugungskapazitäten und 100 MW ergänzende Speicherkapazitäten aufgebaut. Die Umstellung der Energieversorgung hin zu regenerativen Quellen sei eine Riesenaufgabe, zudem wolle die Stadt den Strukturwandel aktiv gestalten und alle daran beteiligen, erläutert Robert Brandt, Geschäftsführer der deutschen Agentur für erneuerbare Energien.


Der Leipziger Stadtrat hat Ende Oktober 2019 auf Grundlage eines Antrages des Jugendparlaments beschlossen, den Klimanotstand auszurufen. Der Beschluss soll mehr als Symbolpolitik sein. Künftig soll also bei allen Vorhaben geprüft werden, welche Auswirkungen sie auf den Klimaschutz haben. Klimaschutz ist in Leipzig mehr als ein Trend: Im Jahr 1993 ist die Stadt dem Klima-Bündnis beigetreten, 2017 wurden die Klimaschutzbemühungen der Stadt sogar mit dem EEA in Gold ausgezeichnet.

Ziel: Unabhängigkeit von der Braunkohle
Der beschlossene Transformationspfad, um aus der Braunkohle rauszukommen, sieht den Bau erneuerbarer Technologien, innovativer Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme in Kombination mit Solarthermie und Power-to-Heat sowie noch konventioneller gasbasierter Heizkraftwerke vor. Dabei wird in der Gas-Kraft-Wärme-Kopplung eine Brückentechnologie gesehen, die perspektivisch den Einsatz zukunftsfähiger regenerativer und synthetischer Gasbrennstoffe für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung möglich macht. Ab Herbst 2022 will die Stadt damit weitgehend unabhängig von der Braunkohle sein. „Wir wollen Versorgungssicherheit und Klimaschutz unter einen Hut bringen: Es ist wichtig, selbst die Initiative zu ergreifen, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und zu überzeugen und den Strukturwandel aktiv zu gestalten“, sagt Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister der Stadt.

Solarenergie dank Bürgergenossenschaft ausgebaut
Im Strombereich decken erneuerbare Energien in Leipzig bereits 75 Prozent des Energiebedarfs der kommunalen Liegenschaften. Der Trend zeigt auch, dass Solarstrommodule bereits auf einigen öffentlichen Gebäuden installiert sind. Zudem hat sich im Jahr 2013 die Energiegenossenschaft Leipzig gegründet, die aktiv die Einwohnenden an der Energiewende beteiligt. Teilweise wird der Solarstrom sogar direktvermarktet: Solaranlagen auf dem Ludwig-Hupfeld-Center erzeugen Strom, der direkt von den ansässigen Unternehmen verbraucht wird. Zusätzlich kooperiert die Energiegenossenschaft mit der Bürgerwerke eG, die ein bundesweiter Zusammenschluss verschiedener Energiegenossenschaften ist und Ökostrom vermarktet. 366 Module erzeugen hier seit 2015 sauberen Sonnenstrom. Die gesamte Anlage liefert dabei 72‘700 kWh pro Jahr, womit 20 Haushalte versorgt werden können. Damit werden jährlich etwa 49 Tonnen CO2 eingespart. Seit März 2018 ist die zweite Solaranlage der Genossenschaft am Netz – sie befindet sich im Leipziger Stadtteil Connewitz und wurde zu 100 Prozent durch deren Mitglieder finanziert.

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Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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