Isabelle Chevalley: "Während die 46 Anlagen im Senegal in 18 Monaten gebaut wurden, brauchten wir in der Schweiz über 30 Jahre, um 37 Anlagen zu bauen."

Der Windpark Taïba Ndiaye steht auf einer Fläche von sieben Hektar und profitiert vom Windaufkommen, das vom Atlantik herrührt.

Suisse Eole: In Sachen Windenergie überholt Senegal die Schweiz auf einen Schlag

(©IC) Im Februar hatte ich das Glück, den ersten Windpark Westafrikas zu besuchen: den Park Taïba Ndiaye im Senegal. Er umfasst 46 Windenergieanlagen von Vestas mit je 3.45 MW Leistung und kostete insgesamt 342 Millionen Euro. Die Anlagen sind 117 m hoch, die Flügel sind 62 m lang. Mit seiner Gesamtleistung von 158 MW macht der Windpark 15 % der installierten Stromproduktionskapazität vom Senegal aus. In der Schweiz beträgt die installierte Windenergieleistung 75 MW. (Texte en français >>)


Rund zwei Millionen Menschen können durch den Windpark mit sauberem Strom versorgt werden. Das ist beachtlich, denn 45 % der 16 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner Senegals haben keinen Zugang zu Strom …

9 Rappen pro Kilowattstunde
Strom wird in Senegal in Kohle- oder Erdölkraftwerken hergestellt und ist mit 19 Rappen pro Kilowattstunde teuer. Die Windparkbetreiber erhalten einen Einspeisetarif von 9 Rappen pro Kilowattstunde, damit ist Windstrom deutlich günstiger als der fossile Strom! Und leistet erst noch einen wichtigen Beitrag zu einem ökologischeren Strommix im Senegal.

Die Landwirte profitieren auch
Der Windpark Taïba Ndiaye steht auf einer Fläche von sieben Hektar und profitiert vom Windaufkommen, das vom Atlantik herrührt. 34 km Strassen mussten für den Bau der Anlagen gebaut werden, sie ermöglichen nun auch den Landwirten erlauben, einfacher zu ihrem Land zu gelangen.

Der für Senegal sehr wichtige Bau des Windparks konnte drei Monate früher abgeschlossen werden als geplant. Das ist angesichts der logistischen Herausforderung ein grosser Erfolg: Windenergieanlagen und ein Kran wurden auf 10 Schiffen nach Senegal gebracht. Der Park geht im Juni ans Stromnetz.

18 Monate für 46 Windenergieanlagen
Während die 46 Anlagen im Senegal in 18 Monaten gebaut wurden, brauchten wir in der Schweiz über 30 Jahre, um 37 Anlagen zu bauen. Auch wenn in Afrika der Beginn der Energiewende etwas länger gedauert hat, macht uns der Kontinent jetzt vor, wie rasch die Windenergie umgesetzt werden kann. Die Schweiz ist in Sachen Windenergie ein Entwicklungsland …

Texte: Isabelle Chevalley, Präsidentin von Suisse Eole und Nationalrätin

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2 Kommentare

Redaktion

Ups, danke für den Hinweis, das ist natürlich ein Übersetzungsfehler, den wir gleich korrigieren!

Manuel

Viel westlicher als Senegal kann ein Land in Afrika gar nicht sein... Warum das jetzt als Ostafrika zählen soll?

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