Seit April 2021 laufen beide Maschinengruppen im kommerziellen Betrieb und verarbeiten das Wasser aus dem Schils. Mit der Realisation letzter Finalisierungsarbeiten im Juli 2021 konnte das Bauprojekt nach insgesamt rund vierjähriger Bauzeit erfolgreichen abgeschlossen werden.
Ein umfangreiches Bauprojekt
Die Planungsarbeiten für das vielseitige Bauprojekt begannen bereits im Jahr 2014 und sahen Sanierungsarbeiten an verschiedenen Orten vor. Der Wasserstrang von der Wasserfassung Bruggwiti bis zur Zwischenstufe Pravizin wurde im Rahmen einer ersten Phase im Winter 2015/16 erneuert. Die damals aus fünf Zentralen und acht Maschinengruppen bestehende Anlage sollte auf eine Zentrale mit zwei Maschinengruppen (Aeuli und Bruggwiti) reduziert werden. Zudem wurde entschieden, die Zwischenstufe Pravizin aus Altersgründen aufzulösen und die beiden Druckleitungen von den Wasserfassungen Bruggwiti und Aeuli bis ins Tal nach Flums weiterzuziehen, wodurch das Gefälle optimal ausgenutzt werden kann. Die Baubewilligung für den Neubau in Flums erfolgte im Jahr 2018 ohne eine einzige Einsprache.
Zwei Wasserfassungen für zwei Maschinengruppen
Die kleine Maschinengruppe Aeuli hat eine Leistungskapazität von 2.1 Megawatt und die grosse Bruggwiti eine von 11.4 Megawatt. Seit Inbetriebsetzung der Maschinengruppen anfangs 2021 konnte das Kraftwerk rund 38 Mio. kWh Strom aus einheimischer Wasserkraft produzieren. Die Namen Aeuli und Bruggwiti beziehen sich auf die geografischen Stellen, an denen dem Schils das Wasser entnommen wird.
Technische Daten
Inbetriebnahme |
1866 (mechanische Nutzung) |
Technologie |
Hochdruck-Laufkraftwerk |
Installierte Leistung |
Bruggwiti: 11.5 MW |
Jahresproduktion |
Bruggwiti: 42 GWh |
Fallhöhe |
Bruggwiti: 490 m |
Stromproduktion in Afrika
Die zwei alten Turbinen aus den Zentralen Sägengüetli standen auch nach rund 30 Jahren Betriebszeit nur für kurze Zeit still. Nach deren Ausbau Ende 2019 wurden sie nach Afrika transportiert, wo sie im Kongo für viele weitere Jahre für ein Waisenhaus mit rund 200 Kindern wertvollen Strom produzieren. Die zwei Turbinen sind ein Geschenk der SAK für das Hilfswerk «Brot für die Welt».
Text: ee-news.ch
2 Kommentare
Da hat die Chefin die falsche Rubrik angeklickt! Danke für den Hinweis, ändern wir gleich!
Wie hat es der Beitrag unter dem Titel "Wind" geschafft?