Laut Bbe muss im Fokus der zukünftigen Entwicklung der Bioenergie eine geschickte Kombination mit anderen Klimaschutztechnologien zur Hebung bestehender und im Eckpunktepapier nicht aufgeführter Synergien stehen.

Bbe: Nationale Biomassestrategie darf Potenziale der Bioenergie und deren Vorteile für das Energiesystem der Zukunft nicht gefährden

(PM) Die deutsche Bundesregierung hat im Oktober ihr Eckpunktepapier für eine Nationale Biomassestrategie vorgelegt (siehe ee-news.ch vom 14.10.2022 >>). Diese soll als Grundlage eines sich nun anschliessenden Dialoges zwischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft dienen. Die Nationale Biomassestrategie soll bereits 2023 verabschiedet werden. Der deutsche Bundesverband Bioenergie (Bbe) kommentiert nachfolgend die Strategie.


Die vorgestellten Eckpunkte sind Auftakt einer wichtigen, lang erwarteten und gesamtgesellschaftlich ausgearbeiteten Strategie zur Verwendung nachhaltiger Biomasse. Wenngleich im Papier der Bundesregierung lediglich im Konjunktiv formuliert, ist zu unterstreichen, dass die Bioenergie unverzichtbar für die notwendige Transformation unseres Wirtschaftssystems, unsere langfristigen Klimaschutz- und Biodiversitätsziele sowie zur Erreichung der Energiewende im Ganzen ist. Der Dialogprozess muss dem Rechnung tragen.

Bioenergie als Problemlöser
Denn die Bioenergie tritt dort als Problemlöser auf, wo andere Klimaschutztechnologien an ihre Grenzen kommen. Schon heute sorgt die Bioenergie für eine Bereitstellung gesicherter sowie flexibler Leistung im Zuge des Kohle- und Atomausstiegs. Daneben gibt sie Antworten auf hochenergetische Prozesse bei der industriellen Prozesswärme sowie dem Schwerlast- und Fernverkehr und dem grossen PKW-Bestand. Perspektivisch ersetzt Bioenergie nicht nur fossile Energieträger, sondern kann als einzige erneuerbare und nachhaltig zertifizierte Energieform entlang der gesamten Nutzungskette CO2 binden und dauerhaft im Produktionssystem, das mit dem Anbau beginnt, speichern.

Synergien heben
Im Fokus der zukünftigen Entwicklung der Bioenergie muss eine geschickte Kombination mit anderen Klimaschutztechnologien zur Hebung bestehender und im Eckpunktepapier nicht aufgeführter Synergien stehen. Gleichzeitig muss ein Augenmerk auf der intensiveren Erschliessung zusätzlicher nachhaltiger Biomassepotenziale, der Gewinnung von Koppelprodukten sowie elementarer Ressourcen mithilfe neuer effizienterer Verfahren liegen. Ebenso wird die Kaskaden- und Mehrfachnutzung noch stärker in den Blick genommen. Daneben kann innovativ genutzte Anbaubiomasse zukünftig einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten sowie gleichzeitig der Nahrungsmittel- und Energieproduktion Rechnung tragen. Die Biomassestrategie wird ausdrücklich als Mittel- bis Langfriststrategie angekündigt. Grundsätzlich sollte jedoch kein Vorrang der stofflichen vor der energetischen Nutzung festgeschrieben werden, da für qualitativ unterschiedliche Biomassesortimente auch unterschiedliche Verwertungspfade benötigt werden.

Die deutsche Bundesregierung muss daher mit Augenmass und Fachlichkeit vorgehen, sodass die inzwischen erreichte gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Bioenergiesektors für den ländlichen Raum nicht gefährdet, sondern auch technologisch innovativ weiterentwickelt wird. Die bereits erreichte Resilienz unserer Energiesystems gilt es weiter auszubauen, so kann und wird dem Klimaschutz gleichzeitig Rechnung getragen. Die Bioenergieverbände haben bereits im vergangenen April einen ersten Input zu dem anstehenden Strategieprozess unterbreitet.

Kurzimpuls zur Biomassestrategie: Nachhaltige Bioenergie im Kontext von Klima- und Energiezielen sowie Versorgungsicherheit >>

Text: Deutscher Bundesverband Bioenergie (Bbe)

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