Glücklich über den zweiten Platz: das schweizerische Studententeam Swissloop beim Hyperloop Pod Wettbewerb. ©Bild: Swissloop

Swissloop: Erreicht zweiten Platz im Hyperloop-Wettbewerb in Los Angeles

(ee-news.ch) Beim Finale der Hyperloop Pod Competition in Los Angeles Ende Juli beschleunigte die Transportkapsel von Swissloop auf 252 km/h. Die Studierenden der ETH Zürich und anderer Schweizer Hochschulen sicherten sich damit den zweiten Platz. Das Team wird ab Herbst im Rahmen eines Forschungsprojektes von Studierenden an der ETH Zürich weitermachen.


Seit vier Jahren ruft Elon Musk Studierendenteams aus aller Welt dazu auf, Transportkapseln für den Hyperloop zu bauen Mit diesem Geschwindigkeitswettbewerb möchte der Space-X-Gründer die Hyperloop-Technologie fördern. Damit sollen dereinst mit Gütern oder Personen beladene Kapseln, sogenannte Pods, mit bis zu 1200 km/h durch Vakuumröhren fahren. Dieses Jahr hatten sich mehrere hundert Studierendenteams beworben, 21 von ihnen wurden von Space X nach Los Angeles eingeladen und nur vier zogen am 21. Juli ins Finale ein – darunter auch Swissloop, ein Verein von Studierenden der ETH Zürich und weiterer Schweizer Hochschulen.

Innovation Award für selbst entwickelten Linearmotor
Auf der 1.25 Kilometer langen Teststrecke auf dem Space-X-Gelände traten sie gegen die Teams der TU München, der TU Delft und der EPFL an. Der Pod des Swissloop-Teams heisst Claude Nicollier, benannt nach dem ersten Schweizer Astronauten, und beschleunigte in zwölf Sekunden auf 252 km/h und sicherte sich damit den zweiten Platz. Geschlagen wurde Swissloop nur von dem Team der TU München, deren Pod mit 463 km/h ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr brach. Auf den dritten Platz schaffte es das Team der EPFL mit 238 km/h (siehe ee-news.ch vom 29.7.2019 >>).

Obwohl es für den Sieg nicht gereicht hat, ist das Swissloop-Team mit dem Ergebnis zufrieden. Daniel Kaufmann, ETH-Student und technischer Leiter von Swissloop, sagt: «Wir freuen uns sehr über den zweiten Platz! Wir haben mit Unterstützung der ETH und unserer Sponsoren in nur zehn Monaten einen komplett neuen Pod und gleichzeitig einen eigenen linearen Induktionsmotor entwickelt. Dabei haben wir unglaublich viel gelernt und sind als Team zusammengewachsen.» Für ihren selbst entwickelten Linearmotor wurde Swissloop mit dem Innovation Award von Space X ausgezeichnet. Obwohl diese Art von Antrieb für den Hyperloop bereits 2013 von Elon Musk in einem White Paper vorgeschlagen wurde, ist es das erste Jahr, in dem ein solcher Motor im Wettbewerb verwendet wird.

Zum zweiten Mal Top 3
Swissloop hatte sich im Februar bereits zum dritten Mal in Folge für die Hyperloop Pod Competition qualifiziert. Ihr erster Pod «Escher» schaffte es vor zwei Jahren auf Platz drei, während «Mujinga» im letzten Jahr das Finale knapp verfehlte. Der neue Pod Claude Nicollier ist 3.27 Meter lang, wiegt 200 Kilogramm und besteht aus über 1400 Einzelteilen, wovon etwa 147 massgefertigt wurden. Im Gegensatz zu Eschers Kaltgasantrieb und Mujingas elektrischen Motoren verfügt er über einen linearen Induktionsmotor mit 5.4 Kilonewton Antriebskraft.

Dass es mit Swissloop auch nach dem Wettbewerb weitergehen wird, steht bereits fest. Das Team wird ab Herbst im Rahmen eines Forschungsprojektes von Studierenden an der ETH Zürich weitermachen. Nathalie Nick, ETH-Studentin in Maschinenbau und Verantwortliche für die Aerodynamik des diesjährigen Pods, ist nächstes Jahr in der Teamleitung tätig und sagt: «Wir haben so viel dazugelernt, was wir unbedingt bei der Entwicklung des nächsten Pods umsetzen wollen.»

Swissloop
Swissloop ist ein Verein von Studierenden der ETH Zürich, der Universität Zürich (UZH), der Universität St. Gallen und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Seit der Gründung im Herbst 2016 haben über 50 Studentinnen und Studenten am Projekt mitgewirkt. Die Prototypen wurden von Maschinenbau-, Elektrotechnik- und Materialwissenschaftsstudierenden der ETH Zürich entworfen und entwickelt. Die Verschalung des Pods entsteht jeweils in Zusammenarbeit mit der FHNW.

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Text: ee-news.ch, Quelle: ETH Zürich

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