Das Aus für Entwicklungs- und Forschungsarbeit im Ökozentrum Langenbruck wurde nach über 40 Jahren gesprochen, da nicht mehr vorne mitgemischt werden könne. Bild: Ökozentrum

Mit einem kleineren Team und Linda Jucker als Geschäftsleiterin an der Spitze, will das Ökozentrum nun die Zukunft meistern. Bild: Ökozentrum

Ökozentrum: Bildung statt Forschung – Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird zurück gefahren und führt zu Entlassungen

(ee-news.ch) Die technologisch geprägte Bildungsarbeit in Schulen, Gemeinden und neu auch Unternehmen soll am Ökozentrm ausgebaut werden. Parallel werden die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung abgebaut, denn man habe die „Pionierposition“ in der Forschung verloren, ist in der Pressemeldung des Ökozentrum zu lesen. Das führe auch zu Entlassungen. Linda Jucker wird neue Geschäftsleiterin, Christoph Seiberth verlässt das Ökozentrum.


In den letzten Jahren sei die Abteilung Bildung und Gesellschaft immer weiter ausgebaut. «Wir stellen ein grosses Wachstum der Nachfrage für unsere Bildungs- und Sensibilisierungsprojekte fest», wird Walter Steinmann, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung für angepasste Technologie und Sozialökologie, in der Pressemeldung zitiert. Sie ist die Trägerstiftung des Ökozentrums und wurde 1979 von Willy Bierter, Hans Steinemann und Pierre Fornallaz gegründet.

Pionierposition im Forschungsmarkt verloren
Im Ökozentrum wurde seit über 40 Jahren an der Energiewende geforscht. Dem Klimawandel werde technologisch von allen Seiten entgegengewirkt, stellt Steinmann fest: «Das bedeutet aber auch, dass wir unsere Pionierposition im Forschungsmarkt verloren haben. In einer so grossen Energie-Forschungslandschaft wie der Schweiz wird es für uns als kleine Organisation immer schwieriger, in allen Bereichen technologisch an der Spitze mitzuhalten und Projekte zu finanzieren.» Deshalb sei bereits im letzten Jahr im Stiftungsrat über die Zukunft des Ökozentrums diskutiert. Im Mai sei dann der Entschluss gefasst, dass die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten mit Industriebezug des Ökozentrums bis Ende des laufenden Jahres heruntergefahren werden. Die Tätigkeiten, welche Forschung und Wirtschaft vernetzen, würden teilweise weitergeführt. Das führe auch zu Entlassungen, die der Stiftungsrat bedaure.

Neu aufgestellt in die Zukunft?
Mit einem kleineren Team und Linda Jucker als Geschäftsleiterin an der Spitze, will das Ökozentrum nun die Zukunft meistern. Christoph Seiberth, bisheriger Geschäftsleiter, verlässt das Ökozentrum.. Linda Jucker ist seit 2018 Stellvertretende Geschäftsleiterin und leitete seit zwei Jahren den Bildungsbereich als Abteilungsleiterin. Das Bildungsangebot soll in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut werden.

Text: ee-news.ch, Quelle: Ökozentrum

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2 Kommentare

Diego Fischer

Ebenfalls herzliche Gratulation an das Ökozentrum für seine Pionierleistungen.
Technologieentwicklung ist heute sowieso weniger wichtig als die Umsetzung von dem was es schon gibt, und da spielt die Bildung sicher eine wichtige Rolle. Alles Gute für die nächsten 40 Jahre!!!!

Max Blatter

Das Fortschreiten der Energiewende ist natürlich durch und durch positiv zu sehen. Aber es stellt viele Organisationen, die sich seit Jahrzehnten in diesem Bereich engagiert haben, vor die Notwendigkeit einer "Organisationswende".

Damit tun sich manche dieser Organisationen sehr schwer, was ich bei einer davon derzeit (nicht mehr von ganz innen, aber doch aus nächster Nähe) miterlebe.

Ich bin nicht sicher, ob alle diesen Prozess schaffen, der ja (wie der Artikel zeigt) durchaus auch unangenehme Entscheide fordert. Schön, dass das Ökozentrum Langenbruck den Umbau konstruktiv und offenbar auch erfolgreich angepackt hat.

Weiterhin viel Erfolg!

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