Kosteneinsparungen durch Ersetzten von Biogas mit Solarthermie. Links: Warmwasser-System; Rechts: Warmwasser kombiniert mit Raumheizung. Grafik: SPF

SPF-Studie «Sol Sim CC»: Solarthermie lohnt sich in Zukunft auch dort, wo sie heute noch nicht profitabel ist

(SPF) Der Klimawandel bewirkt einen Anstieg der Temperaturen und voraussichtlich ein leicht höheres Angebot an Solarstrahlung. Dies hat zur Folge, dass Wohngebäude in Zukunft vermehrt im Sommer gekühlt werden müssen und im Winter weniger Wärme für die Raumheizung benötigt wird. Insgesamt führt das veränderte Strahlungsangebot zu höheren Erträgen und einer leicht erhöhten Profitabilität von Photovoltaik und solarthermischen Warmwassersystemen im Jahr 2050 gegenüber heute. Das zeigt eine EnergieSchweiz in Auftrag gegebenen Studie des SPF, in der untersucht wurde, wie sich der Klimawandel und realistisches Nutzerverhalten auf die Profitabilität von Solaranlagen auswirken.


Wie die Studie «Sol Sim CC» des SPF zeigt, sind jedoch für die Profitabilität der Solarthermie andere Faktoren viel entscheidender. Heute wird in Simulationen und Berechnungen oft ein idealisiertes Nutzerverhalten eingesetzt, welches von einer Raumtemperatur von 21 °C ausgeht. Zudem führt ein idealisiertes Lüftungs- und Verschattungsverhalten zu einem relativ geringen Heizwärmebedarf in den Übergangsmonaten. Feldstudien haben jedoch gezeigt, dass dies nicht dem realen Nutzerveralten, respektive dem gemessenen Wärmebedarf entspricht. Die Schweizer und Schweizerinnen mögen eher 23 °C warme Räume, und gerade in den Übergangsmonaten verschatten sie die Fenster mehr und lüften – bewusst oder unbewusst – auch mehr als bisher angenommen.

Realistischeres Nutzerverhalten
Setzt man nun an Stelle der bisher verwendeten, idealisierten Verhaltensmuster ein realistischeres Nutzerverhalten ein, so ergibt dies einen höheren Bedarf für die Gebäudeheizung in den Übergansmonaten, was wiederum den Ertrag und die Profitabilität der solarthermischen Raumwärmeunterstützung erhöht.

Phase-Out der fossilen Energieträger
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Profitabilität der Solarthermie ist das Phase-Out der fossilen Energieträger. Auf Grund der Netto-Null Ziele des Bundes muss Erdgas sukzessive ersetzt werden durch Biogas oder Syngas. Diese erneuerbaren Gase sind jedoch – Stand heute – etwa 50 – 60 % teurer als Erdgas. Im Vergleich zu diesen erneuerbaren Energieträgern ist die Solarthermie kostenmässig klar im Vorteil.

Text: SPF Institut für Solartechnik

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1 Kommentare

Max Blatter

Ein leicht zunehmendes Angebot an Solarstrahlung war (jedenfalls in der Schweiz) schon in den ersten Jahrzehnten nach Beginn der systematischen Globalstrahlungsmessungen (1980) zu beobachten. Damals aus einem weit erfreulicheren Grund als dem Klimawandel, nämlich dem Greifen der Luftreinhalte-Maßnahmen!

Bleibt zu hoffen, dass die Zunahme des Solarstrahlungsangebots nicht durch absurde Ideen zunichte gemacht wird wie etwa eine künstliche Wieder-Eintrübung der Atmosphäre, um den Klimawandel zu "bekämpfen"! Wurde ja schon ernsthaft diskutiert, sogar an der ETH!

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