Ein kantonales Monopol in der Versorgung und Verteilung von Wasser und Elektrizität ist bereits in der Verfassung verankert. Es würde bei einem Ja der Stimmberechtigten auf die Wärmeenergie ausgedehnt.

Kantonale Abstimmungen: Genf soll Monopol für thermische Energie bekommen

(SDA) Im Kanton Genf soll ein Monopol für den Aufbau und Betrieb eines Fernwärmenetzes geschaffen werden. Die Genferinnen und Genfer befinden am 13. Februar darüber, ob sie dieses Prinzip in die Kantonsverfassung aufnehmen wollen. Das Monopol soll an die Services Industriels de Genève (SIG) übertragen werden. Weil es dafür eine Änderung der Verfassung braucht, muss die Vorlage dem Stimmvolk unterbreitet werden.


Ein kantonales Monopol in der Versorgung und Verteilung von Wasser und Elektrizität ist bereits in der Verfassung verankert. Es würde bei einem Ja der Stimmberechtigten auf die Wärmeenergie ausgedehnt.

Wärme und Kälte aus dem Genfersee
Der Grosse Rat hat bereits ein Gesetz angenommen, das auf eine koordinierte Entwicklung der thermischen Energie abzielt. Dieses sieht vor, dass Infrastrukturen von öffentlichem Nutzen durch die SIG aufgebaut und betrieben werden. Das Unternehmen hat 234'000 Kunden im Kanton Genf und versorgt diese mit Wasser, Strom, Gas und Wärmeenergie. Die selbstständige öffentlich-rechtliche Einrichtung betreibt bereits GéniLac, ein Heiz- und Kühlsystem, das mit Wasser aus dem Genfersee arbeitet.

250 Kilometer Rohrleitungen
Bis 2030 sollen in der Stadt Genf und in den grossen Gemeinden 250 Kilometer Rohrleitungen gebaut werden, um einen Viertel der Energieversorgung des Kantons sicherzustellen. Damit die Investitionskosten nicht an die Kunden überwälzt werden, wurden Schutzmassnahmen getroffen. Trotzdem lehnen FDP und SVP die Verfassungsänderung ab.

©Text: Keystone SDA

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1 Kommentare

Max Blatter

Macht Sinn. "Freie Marktwirtschaft" in Ehren. Auch Pippi Langstrumpf in Ehren, aber wir können uns nicht leisten, dass x verschiedene Konzerne parallel sich ihre Welt so bauen, wie sie ihnen gefällt. Das haben wir schon bei der Telekommunikation, worunter die Zuverlässigkeit enorm gelitten hat.

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