Elektrolyse mit Windstrom für Brennstoffzellen-Busse, hier bei Husum. ©Bild: GP Joule

Energieküste: Studie untersucht Potenzial von Westküsten-Windenergie für Wasserstoff-Anwendungen

(PM) Die schleswig-holsteinische Westküste hat erneuerbare Energie im Überfluss und nennt sich deshalb auch ‚Energieküste‘. Um den möglichen Einsatz von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen und sinnvolle Standorte für Elektrolyseure und Wasserstoff-Tankstellen zu untersuchen, hat die Regionale Kooperation Westküste der Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg eine Studie in Auftrag gegeben. Ausgeführt wurde sie von den Unternehmen Hypion, Ipp Esn Power Engineering sowie BBG und Partner Rechtsanwälte.


Die Studien-Autoren befragten 16 Akteure der Abfallwirtschaft und des ÖPNV sowie 40 Logistik-Unternehmen, Verbände und weitere Institutionen in den vier Kreisen. Die meisten standen der Anschaffung von Bussen, Lkw oder Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellen-Antrieb offen gegenüber. Daraus ergab sich ein langfristiges Potenzial von 1000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen beziehungsweise 5600 Tonnen jährlichem Wasserstoff-Bedarf. Für die Herstellung dieser Wasserstoffmenge aus Elektrolyse wären 300 Gigawattstunden Strom notwendig, ein Anteil von rund 4 % der aktuell rund 16‘000 Gigawattstunden jährlich an der Westküste erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen.

Hubs oder Cluster
Als Konzentrationspunkte (englisch „Hubs“) oder Cluster für die Wasserstoffwirtschaft an der Westküste haben die Gutachter folgende Regionen identifiziert:

Husum/ Niebüll mit geplantem Brennstoffzellen-ÖPNV-Projekt und mehreren geplanten H2-Tankstellen

Heide mit dem Reallabor Westküste 100, seiner Gas-Infrastruktur, als Speicher geeigneten Kavernen und bereits geplantem Autohof mit H2-Anschluss

Itzehoe/ Brunsbüttel mit bereits vorhandener H2-Tankstelle für Pkw in Büttel und einer möglichen weiteren H2-Tankstelle in Itzehoe, Logistik-Unternehmen, Chemie-Industrie und dem Anschluss der Offshore-Windkraftanlagen

Elmshorn/ Tornesch mit Logistik-Unternehmen und Abfallwirtschaft

Vernetzung mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung
Für die Umsetzung eines Wasserstoffnetz Westküste empfehlen die Studien-Autoren, in den vier identifizierten Wasserstoff-Clustern die bereits angesprochenen Unternehmen mit den lokalen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammenzubringen und ihre Anregungen für den Aufbau der Wasserstoff-Hubs weiterzuentwickeln. Mit Unterstützung der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften sowie der potenziellen Betreiber könne dann ein konkreter Tankstellen-Standort festgelegt und auf seine Eignung untersucht werden. Im nächsten Schritt könnten mit einer Machbarkeitsanalyse die jeweiligen Betreiber- und Beschaffungsmodelle für Infrastruktur und Fahrzeuge geprüft werden. Anschliessend könne eine konkrete Planung der Kosten und möglichen Fördermittel beginnen.

Studie: Entwicklungspfade einer Wasserstoffwirtschaft an der Westkueste >>

Präsentation der Studie >>

Text: Energieküste

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1 Kommentare

Max Blatter

Gut so! Ob Wind oder Fotovoltaik: Nutzen statt Abregeln.

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