Das Produkt- und Serviceangebot von Siemens Gamesa sei wesentlicher Bestandteil der langfristigen Unternehmensstrategie von Siemens Energy. Allerdings befinde sich Siemens Gamesa aufgrund operativer Probleme und branchenbedingter Herausforderungen derzeit in einer finanziell schwierigen Lage, so Siemens Energy. Dies habe sich unter anderem in mehreren Gewinnwarnungen niedergeschlagen, wodurch sich der Handlungsbedarf für Siemens Energy erhöht hat. Die Integration soll bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bei Siemens Gamesa helfen. Notwendige Massnahmen könnten dadurch besser ergriffen werden, um das Geschäft zu stabilisieren sowie das vollständige Potenzial von Siemens Gamesa zu erschliessen. Mit der Integration soll der Abwärtstrend bei Siemens Gamesa schnell gestoppt werden und die Neuausrichtung zügig begonnen werden.
Kostensynergien bis zu etwa 300 Mio. € möglich
Zusammen seien Siemens Energy und Siemens Gamesa bestmöglich aufgestellt, das Wachstumspotenzial von Wind voll auszuschöpfen. Innerhalb von drei Jahren nach der vollständigen Integration könnte das zusammengeführte Unternehmen von Kostensynergien in Höhe von bis zu etwa 300 Mio. € jährlich profitieren. Zudem werden bis zum Ende des Jahrzehnts Umsatzsynergien in Höhe eines mittleren dreistelligen €-Millionenbetrags erwartet.
Mit einem erfolgreichen Delisting von Siemens Gamesa will das zusammengefasste Unternehmen in einem ersten Schritt bestehende Prozesse vereinfachen und eine schlankere Unternehmens- und Governance-Struktur etablieren können. Die Integration ziele zudem darauf ab, die Profitabilität, die Vorhersehbarkeit der Geschäftszahlen und das Wachstum zu verbessern. Im Fall einer vollen Integration wird mit jährlichen Kostensynergien von bis zu etwa 300 Mio. € gerechnet. Diese sollen hauptsächlich durch optimierte Lieferketten- und Logistikkosten, aufeinander abgestimmte Projektumsetzung, gemeinsame und integrierte F&E-Aktivitäten sowie Kostensenkungen durch eine verbesserte Verwaltungsstruktur entstehen. Siemens Energy erwartet, dass mittel- bis langfristig Umsatzsynergien in Höhe eines mittleren dreistelligen €-Millionenbetrags realisiert werden können. Diese sollen in erster Linie durch einen gemeinsamen Go-to-Market-Ansatz und gemeinsames Produkt- und Leistungsangebot ermöglicht werden. Spanien soll weiterhin eine wichtige Rolle in der Geschäftstätigkeit von Siemens Energy spielen.
Angebotsbedingungen des freiwilligen Übernahmeangebots
Das Angebot in Höhe von 18.05 € in bar pro Aktie für alle ausstehenden Siemens-Gamesa-Aktien entspricht einer Prämie von 27.7 Prozent auf den letzten unbeeinflussten Schlusskurs der Siemens-Gamesa-Aktie von 14.13 € vom 17. Mai 2022. Der Angebotspreis übersteigt den volumengewichteten Durchschnittspreis (Vwap) der Siemens-Gamesa-Aktie der vergangenen sechs Monate vor dem Tag dieser Veröffentlichung, berechnet im Einklang mit spanischer Marktpraxis und spanischem Übernahmerecht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC wurde als unabhängiger Bewerter mit der Erstellung eines gemäss spanischen Rechts für Delistings erforderlichen Bewertungsberichts beauftragt.
Für die Finanzierung des Kaufangebots bestehen laut Siemens Energy verbindliche Finanzierungszusagen von Bank of America und J.P. Morgan. Siemens Energy strebe nach wie vor ein solides Investment-Grade-Rating an. Unter der Annahme, dass das Angebot vollumfänglich angenommen werden sollte, beabsichtige Siemens Energy bis zu 2.5 Mrd. € des Transaktionsvolumens mit Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Instrumenten zu finanzieren. Die verbleibende Summe würde über Fremdkapital und vorhandene Barmittel finanziert. Abhängig von den Marktbedingungen könnte in einem ersten Schritt Eigenkapital unter Ausschluss von Bezugsrechten aufgenommen werden.
Text: ee-news.ch, Quelle: Siemens Energy Deutschland
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