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Globale Nachfrage nach Powerfuels in verschiedenen Sektoren im Jahr 2050. Quelle Bild: Studie Powerfuels in a Renewable Energy World‘

Studie: Powerfuels könnten 2050 in einem weltweit erneuerbaren Energiesystem über ein Viertel der Endenergie decken

(dena) Bei den zunehmenden weltweiten Bemühungen um Klimaneutralität werden Powerfuels eine entscheidende Rolle bei der Defossilisierung des Energiesystems der Zukunft spielen. Besonders in schwer zu elektrifizierenden Sektoren wie Luft- und Seefahrt sowie als Ersatz für aktuell aus fossilen Ressourcen gewonnenen Prozessrohstoffen werden Powerfuels benötigt. Zu diesem Schluss gelangt die von der Global Alliance Powerfuels (GAP) in Auftrag gegebene Studie der finnischen LUT Universität ‚Powerfuels in a Renewable Energy World‘.


Ihr liegt ein Transformationsszenario eines globalen Energiesystems zu Grunde, das im Jahr 2050 im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris vollständig aus erneuerbaren Energiequellen besteht. Powerfuels sind klimaneutrale Kraft-, Brenn- und Rohstoffe wie etwa Wasserstoff, e-Kerosin, e-Diesel oder Ammoniak, zu deren Erzeugung regenerative Energie eingesetzt wird.

Säule der globalen Energieversorgung
Andreas Kuhlmann, Sprecher der Global Alliance Powerfuels: „Neben erneuerbarem Strom werden Powerfuels perspektivisch eine Säule der globalen Energieversorgung sein und zum unverzichtbaren Bestandteil einer klimaneutralen Weltwirtschaft zählen. Die Studienergebnisse zeigen, dass es ökologisch und ökonomisch geboten ist, bereits heute das Investitionsumfeld für Powerfuels positiv zu gestalten, sodass in Zukunft globale Märkte entstehen können. Das bedeutet auch, die direkte Luftabscheidung von CO2 sowie den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Beides ist für eine CO2-neutrale Produktion von Powerfuels unabdinglich“.

Die Ergebnisse zeigen im Einzelnen, dass Powerfuels im Jahr 2050 mit 43‘200 Terawattstunden über ein Viertel (28 Prozent) des globalen Endenergiebedarfs decken können. Neben der direkten Nutzung von erneuerbarem Strom werden sie damit in einem solchen Szenario zum wichtigsten Energieträger. Dabei beschränkt sich die Nutzung von Powerfuels nicht auf einzelne Sektoren. Maßgeblich ist die Verwendung im Verkehrssektor mit 23‘000 Terawattstunden im Jahr 2050, gefolgt von 15‘500 Terawattstunden in der chemischen Industrie. Im Wärmesektor sind im Transformationsszenario 5000 Terawattstunden veranschlagt.

Unterschiedliche Powerfuels mit spezifischen Eigenschaften
Die Studie geht davon aus, dass sich je nach Anwendungsart unterschiedliche Powerfuels mit spezifischen Eigenschaften am internationalen Markt etablieren werden, darunter Methanol, Wasserstoff, Methan, Ammoniak und nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren produzierte flüssige Energieträger. Für die Erzeugung von kohlenstoffbasierten Powerfuels werden nachhaltige CO2-Quellen wichtig, denn sie werden für ihre Produktion rund 6000 Megatonnen CO2 jährlich benötigen. Dieser wird dann größtenteils auf dem Weg der direkten Luftabscheidung (Direct Air Capture) gewonnen, es entsteht somit eine geschlossener CO2-Kreislauf.

Das Szenario sieht einen globalen Handel für Powerfuels vor, sodass an den weltweit günstigsten Standorten produziert werden kann. So könnten die Kosten auf 50 bis 80 Euro je Megawattstunde im Jahr 2050 fallen. Gegenüber einer reinen Selbstversorgung mit Powerfuels könnte vor allem Europa durch Importe aus Südamerika, Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten die Kosten für klimaneutrale Energieträger um 15 bis30 Prozent reduzieren. Gerade in Regionen mit einem hohen Potenzial erneuerbarer Energien können Powerfuels zur inländischen Wertschöpfung und zum Aufbau einer nachhaltigen Industrie beitragen.

Die Größe eines solchen globalen Marktes betrüge rund 2.1 Billionen Euro im Jahr 2050. Zu dessen Etablierung können in den kommenden Dekaden Investitionen von bis zu 18 Billionen Euro ausgelöst werden, davon ein Großteil in den Aufbau von Wind- und Solaranlagen. Dies entspricht in etwa dem aktuell prognostizierten Investitionsbedarf der Öl- und Gasindustrie im selben Zeitraum, in einem Business-as-Usual-Szenario.

Über die Global Alliance Powerfuels
Die Global Alliance Powerfuels entstand 2018 als Zusammenschluss global agierender Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen auf Initiative der Deutschen Energie-Agentur und setzt sich zum Ziel, Marktreife und -aufbau von Powerfuels weltweit voranzutreiben. Gemeinsam mit 15 Mitgliedern und 20 Partnern arbeitet sie daran, Powerfuels in den globalen Energiemarkt zu integrieren.

Studie: Powerfuels in a Renewable Energy World >>

Text: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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1 Kommentare

Max Blatter

Meine einzige Kritik betrifft den Namen: Die Verwendung regenerativer (= erneuerbarer) Energieressourcen sollte auf geignete, prägnante Weise dem Begriff "Powerfuels" hinzugefügt werden. Etwa "Green Powerfuels"; sicher gibt es noch bessere Ideen.

Sonst besteht die Gefahr, dass die Powerfuels irgendwann mit unzertifiziertem europäischem "Graustrom" und entsprechend hohem Anteil aus Nuklear- und gar Kohlekraftwerken produziert werden.

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