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Die Studie evaluierte Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 bzw. 50 MW, da es länderspezifisch unterschiedliche Definitionen von Kleinwasserkraft gibt. In der Schweiz liegt die Obergrenze für „Kleinwasserkraftanlagen“ bei 10 MW. Bild: ADEV

Swiss Small Hydro: Untersuchung weltweiter Publikationen zu Umweltauswirkungen von Kleinwasserkraftwerken

(Swiss Small Hydro) Im Rahmen einer Untersuchung weltweiter Publikationen zu den Umweltauswirkungen von Kleinwasserkraftwerken haben namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Madrid einen Artikel verfasst. Die Analyse „Ökologische Auswirkungen von Kleinwasserkraftwerken - Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven an der Schwelle zur Energiewende“ basiert auf der Begutachtung („peer reviewed“) von 146 Studien mit Daten aus 33 Ländern aus 5 Regionen über die letzten 40 Jahre.


Dabei fokussiert die Studie vor allem auf Publikationen aus europäischen Ländern und auf die Auswirkungen auf die Fischpopulationen.

Wichtig ist dabei, zu erwähnen, dass in der Studie Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 bzw. 50 MW berücksichtigt werden, da es länderspezifisch unterschiedliche Definitionen von Kleinwasserkraft gibt. In der Schweiz liegt die Obergrenze für „Kleinwasserkraftanlagen“ bei 10 MW.

Die Studie unterteilt in folgende drei Anlagentypen:

  • Typ 1: Laufwasserkraftwerk, „LWK“ (ohne Ausleitung / ohne Speicher und ohne Durchflussregulierung)

  • Typ 2: Ausleitkraftwerk, „ALK“ ohne Speicher und ohne Durchflussregulierung

  • Typ 3: Speicherwasserkraftanlage, „SWK“ (mit Staudamm und Speicher als Tages- oder Wochenpuffer; SWK in der Schweiz sind nur noch selten mit Tagespuffer ausgestattet)

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass SWK die meisten und stärksten negativen Umweltauswirkungen haben. An zweiter Stelle kommen die ALK und am umweltfreundlichsten sind die LWK. Letztere sind in der Regel Niederdruckanlagen und finden sich eher im Flachland, wo Fliessgewässer höhere Abflüsse mit weniger Variabilität aufweisen.

Die häufigsten Auswirkungen sind, trotz teilweise widersprüchlicher Informationen aus verschiedenen Ländern und Quellen, folgende:

  • Veränderung des Abflussregimes
  • Wassermangel in der Ausleitstrecke
  • Verlust der Längsvernetzung
  • Verletzung von Fischen
  • Habitatdegradation und Reduktion der Vielfalt in der Zusammensetzung der Fisch- und Makroinvertebraten-Gemeinschaften

Die Studie weist darauf hin, dass diese Auswirkungen durch eine striktere Umsetzung von Restwasserabflüssen, durch Monitoring und durch effektive Massnahmen zur Längsdurchgängigkeit vermieden werden können. Ob solche Massnahmen auch in der Schweiz nötig sind, geht aus der Studie nicht hervor. Allerdings dürften die in den letzten 20 Jahren neu konzessionierten Kraftwerke, welche eine ökologische Restwassermenge einhalten müssen, im internationalen Vergleich als ökologisch vorbildlich gelten.

Abschliessend werden drei Bereiche genannt, in denen weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich der Auswirkungen der Kleinwasserkraftwerken besteht:

  1. Ausweitung der geographischen und taxonomischen (Lebewesen verschiedener Rangstufen) Abdeckung (weltweit)
  2. Verbessertes Monitoring, insbesondere zur genaueren Differenzierung zwischen Auswirkungen der Wasserkraft und anderen anthropogenen Stressoren (Bsp. Landwirtschaft) und der Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen
  3. Untersuchung von Design- und Technologieinnovationen.

Studie „Ecological impacts of run-of-river hydropower plants—Current status and future prospects on the brink of energy transition” >>

Zusammenstellung fischfreundlicher Technologien und Ansätze im Bereich der Kleinwasserkraft >>

Text: Swiss Small Hydro

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1 Kommentare

Martin Bölli

Kleines Detail: Der Text stammt vom Newsletter Kleinwasserkraft von EnergieSchweiz - Swiss Small Hydro war nicht direkt involviert.

Wichtiger: Diese Untersuchungen stehen im deutlichen Gegensatz zur Argumentation im Zusammenhang mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Unter anderem deshalb gibt es auch die Volksinitiative "Jede einheimische und erneuerbare Kilowattstunde zählt!".

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