Unter der Leitung von Professor Ulrich Schwaneberg verantwortet die Rwth die Entwicklung industrieller Schulungen für die branchenspezifische Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in der Bioökonomie.

Projekt Transbib: Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen durch industrielle Bioökonomie verringern – Valley of Death verkürzen

(PM) Das Konzept der Bioökonomie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen zu verringern und stattdessen auf biologische, erneuerbare Ressourcen sowie biogene Reststoffe zu setzen. Der Ansatz verbindet ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Wachstum. Hierbei spielen Innovationen in den Bereichen Biotechnologie, grüne Chemie und nachhaltige Ressourcennutzung eine wichtige Rolle. Der Transfer von bioökonomischen Entwicklungen aus den Forschungslaboren in die industrielle Produktion verläuft jedoch nur sehr schleppend. Schon heute stehen in Deutschland vielversprechende bioökonomische Lösungen zur Verfügung, häufig jedoch nicht in der nötigen Anwendungsreife für die industrielle Produktion.


Mehr als 20 Akteure aus den Beispielregionen der industriellen Bioökonomie bündeln im deutschlandweiten Förderprojekt Transbib ihre Kompetenzen. Der Lehrstuhl für Biotechnologie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Rwth AachenWTH) ist daran beteiligt.

Valley of Death verkürzen
Biotechnologische Innovationen, die erfolgreich im Labor entwickelt wurden, müssen erst in einer industrieorientierten Umgebung validiert werden, bevor die Produktion skaliert und eine Marktakzeptanz mit entsprechender Investitionsbereitschaft erzeugt werden kann. Da eine hierfür notwendige Testumgebung bspw. der Bau von Demonstrationsanlagen sehr kostenintensiv und mit technischen, sowie regulatorischen Herausforderungen verbunden ist, sprechen Fachleute in dieser Phase des Technologie-Reifemodells vom ‚Valley of Death‘. Ziel des bundesweiten Förderprojekts Transbib unter Beteiligung des Lehrstuhls für Biotechnologie der Rwth Aachen um Professor Ulrich Schwaneberg ist es, den Transfer und die Skalierung bioökonomischer Innovationen zu beschleunigen.

Deutschlandweit Bioökonomie-Akteure bottom-up vernetzen
Das Transbib Transfernetzwerk verknüpft die Beispielregionen der industriellen Bioökonomie und bündelt Expertise in Forschung, Industrie und Politik, um skalierbare Technologien der Bioökonomie ‚bottom-up‘ schneller für die Industrie zugänglich zu machen. Transbib bildet den nationalen Rahmen zur Beschleunigung der Bioökonomie und fördert aktiv die Zusammenarbeit mit den für Bioökonomie zuständigen Landesministerien unter Einbeziehung des Bioökonomierats der deutschen Bundesregierung und der Dialogplattform industrielle Bioökonomie.

Inventur zumOne-Stop-Shop Bioökonomie
Das Wissen zur Bioökonomie liegt bisher sehr verstreut und fragmentiert vor. TransBIB führt daher eine deutschlandweite Inventur von Industriestandorten und Datenbanken durch, um diese anschliessend in einem neuen ‚One-Stop-Shop‘ zu bündeln. Zusätzlich werden von Expertennetzwerken wichtige Bioökonomiethemen aufbereitet und zielgruppenspezifisch kommuniziert.

Vorhersage und Bewertung neuer biobasierter Wertschöpfungsketten
Um die Unabhängigkeit von Erdöl zu erreichen, sind neue biobasierte Wertschöpfungsketten erforderlich. Hierfür wird ein digitales Werkzeug angewendet, um Stoffströme in den Bespielregionen digital zu erfassen, nutzbar zu machen und so neue Wertschöpfungsnetze zu entwickeln. Diese werden dann hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit bewertet und den Beispielregion zur Umsetzung vorgeschlagen.

Einfacher Zugang zu Themen der Regulation und Zertifizierung
Im Rahmen von Transbib werden ein einfacher Zugang zu regulatorischen Fragen bzw. zur Zertifizierung für Unternehmen bereitgestellt und Vorschläge für deren Vereinfachung erarbeitet.

Schulung der Fachkräfte der Zukunft
Die Umstellung der Wirtschaft zu biobasierten-zirkulären Systemen erfordert neue Kompetenzen für die Fachkräfte der Industrie. Transbib entwickelt daher zukunftsorientierte Schulungskonzepte, um einem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.

Gefördert wird das Projekt Transbib vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Bmwk) im Rahmen der ‚Richtlinie zur Förderung der Nutzung und des Baus von Demonstrationsanlagen und von Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie‘. Projektträger ist die Vdi Technologiezentrum GmbH. Die erste Förderperiode läuft bis September 2026. Das Transbib-Konsortium besteht aus 14 Partnerorganisationen, darunter Hochschulen, Forschungsinstitute, Innovationscluster und Regionalentwicklungsgesellschaften sowie weiteren assoziierten Partnern und Unterauftragnehmern. Die Leitung des Verbundprojekts liegt an der TU München bei Matthias S. Scholz.

Transbib@Rwth Aachen
Unter der Leitung von Professor Ulrich Schwaneberg verantwortet die Rwth die Entwicklung industrieller Schulungen für die branchenspezifische Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in der Bioökonomie. Die Inhalte werden dabei in enger Abstimmung mit Unternehmen, insbesondere Kmu, und durch die Zusammenarbeit mit den Partnern des Süddeutschen Kunststoffzentrums (Skz), der Provadis Hochschule, der TU München, der Leibniz Universität Hannover und des Clib – Cluster industrielle Biotechnologie e. V. ausgearbeitet. Eine wichtige Basis stellen dabei deutschlandweite branchenspezifische Workshops dar.

Text: Rwth Aachen

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