„Die Validierung durch den Tüv Nord bestätigt, dass die Drohnentechnologie der Inspektionsstelle Deutsche Windtechnik für die Durchführung der wichtigsten Prüfanlässe herangezogen werden kann, wie zum Beispiel die WKP oder die ZOP. In Zeiten von Fachkräftemangel und stark wachsendem Anlagenbestand ist dies eine sehr gute Nachricht für die gesamte Branche, da mit der Drohne Arbeits- und Stillstandszeiten deutlich minimiert werden können. Hier wird eine Lücke geschlossen, denn der Gesetzgeber hat noch keine verbindlichen Vorgaben für den Einsatz von Drohnen in der Windenergie verabschiedet“, ordnet Matthias Brandt, Vorstand der Deutschen Windtechnik, das Ergebnis ein.
Kontinuierliche Datenanalyse
Darüber hinaus bietet die Inspektion mit Drohnen langfristig den Vorteil einer kontinuierlichen Datenanalyse: Über die Jahre hinweg durchgeführt, ermöglicht das Monitoring der Oberflächenbeschaffenheit der untersuchten Komponenten eine detaillierte Grundlage für vorausschauende Instandhaltung.
Risikoanalyse entscheidet, ob validiertes Drohnensystem CU-RE starten kann
Ob das Drohnensystem oder die Seilzugangstechnik für das Prüfungsziel am besten geeignet ist, wird in jedem Fall im Rahmen einer vorgeschalteten auftragsspezifischen Risikoanalyse von der Inspektionsstelle geprüft und entschieden. Fällt diese zugunsten der Drohnentechnik aus, wird im nächsten Schritt das nun komplett validierte Drei-Stufen-Modell mit dem Namen „CU-RE“ (für „Close-Up and Review“) herangezogen. Dieses orientiert sich an den hohen und bewährten Inspektionsvorgaben der EASA (European Union Aviation Safety Agency) aus der Luftfahrt. Die erste Stufe des CU-RE-Systems sieht eine allgemeine Sichtprüfung mittels eines automatisierten Drohnenfluges vor. Er scannt 100 Prozent der Aussenfläche eines Rotorblatts, um ersichtliche Schäden, Fehler oder Unregelmässigkeiten zu identifizieren.
Drei Stufen
Die erste Stufe kann bei Bedarf auf der zweiten Stufe durch punktuell eingesetzte, manuell geführte Drohnentechnik ergänzt werden. Sollte zudem eine intensivere Untersuchung erforderlich sein, greift die dritte Stufe mit den Optionen weiterer spezialisierter Drohnentechnik oder einer Seilzugangstechnik. „Unsere Sachverständigen entscheiden, ob eine weitere Inspektionsstufe notwendig ist, um die gefunden Abweichungen eindeutig identifizieren zu können“, beschreibt Aeneas Noordanus, Sales Manager für Inspektionsdienstleistungen bei der Deutschen Windtechnik, das Vorgehen.
„Durch eine Steigerung des Detailgrades der Inspektion je Stufe wird sichergestellt, dass sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Risiken berücksichtigt werden. Am Ende können mit dem nun validierten CU-RE-Drohnensystem der Inspektionsstelle Deutsche Windtechnik alle Schäden des Rotorblattes korrekt identifiziert werden, um deren Einfluss auf die Standsicherheit gewährleisten zu können.“
Text: Tüv Nord
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