Regional betrachtet ging das größte Zuschlags-Volumen an Gebote für Standorte in Schleswig-Holstein (23 Zuschläge, 108‘500 kW) und Niedersachsen (18 Zuschläge, 234‘750 kW). Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5.60 ct/kWh bis 6.20 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6.11 ct/kWh und damit etwas unter dem der Vorrunde von 6.20 ct/kWh. Es mussten drei Gebote vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Netzausbaugebiet behindert Zubau von Windenergie
Zu den Ergebnissen der Ausschreibungen Windenergie an Land erklärt Hermann Albers, Präsident des deutschen Bundesverbands Windenergie: „Die aktuelle Veröffentlichung der Ergebnisse der Ausschreibung Wind an Land am 1. Oktober 2020 zeigt Handlungsbedarf auf. Erneut wurde das Ausschreibungsvolumen nicht ausgeschöpft. Die Ausschreibung wäre selbst dann unterzeichnet worden, wenn alle im Netzausbaugebiet angebotenen Mengen bezuschlagt worden wären.“
Mit 349‘200 kW entfiel ein Großteil der eingereichten Gebote auf das Netzausbaugebiet. Die für das Gebiet ausgeschriebene maximale Zuschlagsmenge von 268‘300 kW wurde dabei deutlich überschritten, so dass nicht alle zulässigen Gebote berücksichtigt werden konnten. Hermann Albers: „Die Ausschreibungsergebnisse zeigen: Das Netzausbaugebiet behindert den Zubau zusätzlich. Insoweit ist es wichtig, dass dieses mit dem EEG 2021 abgeschafft wird. Dies ist gerechtfertigt. Denn die regionale Struktur des Gebietes war immer falsch. Zudem ist der Norden beim Netzausbau deutlich vorangekommen“
Begrenzung widerspricht den Zielen der Bundesregierung
„Die im Norden beiseitegeschobenen Gebote fehlen im Zubau für ganz Deutschland“, fährt Albers fort. „Jegliche Begrenzung des Ausbaus für die Windenergie widerspricht den Zielen der Bundesregierung. Die Aufgabe ist klar: Der Nachholbedarf im von industriellen Verbraucher gekennzeichneten Süden muss geschlossen werden. Der Zubau insgesamt braucht eine neue Dynamik. Der Abbau von Genehmigungshemmnissen steht daher weiter ganz oben auf der Agenda. Eine mutige Repoweringstrategie mit einem Erhalt der Bestandsflächen und verkürzten Genehmigungsverfahren muss hier zusätzliche Impulse setzen“, machte Hermann Albers deutlich.
Ausschreibung für Solaranlagen
In der Solarausschreibung zum 1. Oktober 2020 wurden 87 Gebote mit einem Umfang von 393‘296 kW abgegeben. Die ausgeschriebene Menge von 96.358 kW wurde damit mehrfach überzeichnet. Insgesamt werden 30 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 103‘143 kW einen Zuschlag erhalten. Alle sieben bezuschlagten Gebote auf Acker- und Grünlandflächen entfielen auf entsprechende Flächen in Bayern.
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 4.98 ct/kWh und 5.36 ct/kWh und somit leicht unter denen der Vorrunde (Vorrunde: 4.80 bis 5.39 ct/kWh). Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist ganz leicht gestiegen und liegt in dieser Runde bei 5.23 ct/kWh (Vorrunde: 5.22 ct/kWh). Neun Gebote wurden vom Verfahren ausgeschlossen.
Nächste Ausschreibungstermine
Die nächsten technologiespezifischen Ausschreibungstermine des Jahres sind für Windenergieanlagen an Land und für Solaranlagen am 1. Dezember 2020. Informationen hierzu können auf der Internetseite der deutschen Bundesnetzagentur abgerufen werden.
Text: ee-news.ch, Quellen: Deutsche Bundesnetzagentur (BNetzA) und Deutscher Bundesverband Windenergie (BWE)
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